Gegen 22:35 Uhr wurde das Bundespolizeirevier in Essen über einen S-Bahn-Surfer in Kenntnis gesetzt. Zuvor soll sich der 36-Jährige bei der Ausfahrt der S9 auf die Einstiegsleiste des Führerstands gestellt haben. Der 33-jährige Zeuge, der auf die Situation aufmerksam wurde, gab dem Triebfahrzeugführer daraufhin ein Warnsignal. Infolgedessen leitete der Zugführer eine Gefahrenbremsung ein, sodass die S-Bahn nach circa 20 Metern zum Stehen kam. Als der Bahnmitarbeiter (33) daraufhin die Bundespolizei verständigen wollte, soll der Kölner versucht haben, diesem das Mobiltelefon aus der Hand zu reißen, woraufhin es zu einem Handgemenge zwischen den beiden Männern kam. Anschließend stieg der deutsche Staatsbürger in die S-Bahn, in welcher ihn die Bundespolizisten schließlich antrafen.
Als die Uniformierten den 36-Jährigen mit den Tatvorwürfen konfrontierten machte dieser von seinem Aussageverweigerungsrecht Gebrauch. Zudem zeigte der Kölner sich uneinsichtig und unkooperativ gegenüber den Beamten.
Unterdessen gab die 21-jährige Zeugin gegenüber den Polizeibeamten an, dass sie und der Beschuldigte in den Zug steigen wollten. Die Türen der S-Bahn sollen zu diesem Zeitpunkt allerdings geschlossen gewesen sein, woraufhin der Kölner in Richtung des Führerstandes gelaufen sei, sich auf die Einstiegsleiste stellte und gegen die Scheibe klopfte. Kurz darauf soll der Zug losgefahren sein. Der Triebfahrzeugführer will weder den 36-Jährigen, noch dessen Klopfen wahrgenommen und nur aufgrund des Warnsignals seines Kollegen eine Gefahrenbremsung eingeleitet haben.
Durch die Situation war der 29-jährige Zugführer nicht weiter dienstfähig und musst abgelöst werden. Reisende, die sich in der S-Bahn befanden, wurden nicht verletzt.
Die Bundespolizisten sicherten das Videomaterial der Überwachungskameras und leiteten gegen den Kölner ein Ermittlungsverfahren wegen des gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr sowie wegen Körperverletzung ein.
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