Alle Beteiligten arbeiten gemeinsam mit der Polizei an der vollständigen Aufklärung des Vorfalls. Vorliegenden Straftaten wird konsequent nachgegangen. Die Ermittlungen dauern noch an. Alle anwesenden Akteurinnen und Akteure stellen unmissverständlich klar: Gewalt an Schulen ist nicht akzeptabel. Schule reagiert auf Gewalttaten. Und zusätzlich wird vorbeugend gearbeitet: Gewaltpräventionskonzepte (gemäß des Erlasses Sicherheits- und Gewaltpräventionsmaßnahmen in Schulen in Zusammenarbeit mit der Polizei und Staatsanwaltschaft) sind ein wichtiges Instrument, um den Schulen unter anderem zu helfen, einer gesellschaftlichen Verrohung entgegenzutreten.
Durch die vielen an diesem Vorfall Beteiligten kursieren verschiedene Darstellungen über den Sachverhalt insbesondere in den sozialen Medien. Nicht alle dieser Darstellungen sind mit Fakten untermauert. Der amtlich festgestellte Sachverhalt und die Darstellung in den Medien unterscheiden sich teilweise erheblich. Insbesondere Anschuldigungen an die Schulleitung, es sei von Seiten der Schule kein Rettungsdienst oder der Rettungsdienst zu spät informiert worden, sind nachweisbar haltlos. Der Landkreis und die Gemeinde Sande sind sich einig: Dass in den Medien fahrlässig und aufgrund unbestätigter Behauptungen in den sozialen Medien Vorverurteilungen veröffentlicht wurden, die Schulleitung und Lehrkräfte beschuldigen, ist nicht akzeptabel. Gemeinde und Landkreis stehen zu dieser Schule und werden gemeinsam mit der Schule dafür arbeiten, möglicherweise verloren gegangenes Vertrauen wiederzugewinnen.
Zum Sachverhalt kann die Polizei aktuell folgendes mitteilen: "Wir haben auf diese besondere Situation mit verschiedenen Maßnahmen reagiert, um die Sicherheit der betroffenen Personen zu gewährleisten. Diese begannen mit der Aufnahme der Strafanzeigen und der Einleitung von Ermittlungsverfahren. Damit einhergehend wurden auch Vernehmungen durchgeführt, um den Sachverhalt aufzuklären.
Im Zuge dessen konnte bereits aufgeklärt werden, dass bei den Leitstellen von Polizei und Rettungsdienst mehrere Anrufe eingingen, unter anderem von der Schulleitung sowie von einem Elternteil eines betroffenen Mädchens. Eine Behandlung durch den Rettungsdienst wurde vor Ort von den Verletzten und deren Eltern abgelehnt.
Die Polizei begann am Einsatzort mit der Sachverhaltsaufnahme, aus der wechselseitige Strafanzeigen wegen Beleidigung und gefährlicher Körperverletzung resultierten. Die Polizeiinspektion Wilhelmshaven/Friesland steht mit den Schulen im Landkreis und dem Landkreis Friesland im Rahmen von Netzwerktreffen in regelmäßigem Austausch. Die Polizei arbeitet dabei eng mit anderen Behörden und Einrichtungen zusammen, um eine umfassende Unterstützung zu bieten. Mehrere Präventionsveranstaltungen seitens der Polizei konnten in der Oberschule Sande mit Schülerinnen und Schülern unterschiedlichen Alters durchgeführt werden und sind auch zukünftig geplant."
Die Oberschule am Falkenweg hat ein Präventionskonzept und führt in diesem Rahmen gezielt Präventionsprojekte mit den Schülerinnen und Schülern durch, unter anderem zum Thema Mobbing/Cybermobbing durch Polizei sowie "Respekt ist unverhandelbar" mit einem Kooperationspartner. Darüber hinaus ist das Sozialtraining durch die Beschäftigten der Schule konsequent Bestandteil des schulischen Alltags und wird in allen Bereichen am Lern- und Lebensort Schule umgesetzt.
Der Landkreis Friesland stellt klar, dass die Oberschule Sande kein strukturelles Gewaltproblem hat, sondern, dass es sich um - nicht hinnehmbare - Einzelfälle handelt, die selbstverständlich nicht geduldet werden. Sie müssen aufgeklärt und einem rechtstaatlichen Verfahren zugeführt werden.
Auch wenn hier kein strukturelles Gewaltproblem vorliegt, hat der Landkreis Friesland der Oberschule am Falkenweg und der Gemeinde Sande folgende Maßnahmen angeboten - die beide angenommen haben -, um in Zukunft den Schülerinnen und Schülern sowie den Eltern noch mehr Unterstützung anzubieten:
1.)Die Familienberatungsstelle des Landkreises erweitert ihr Angebot um die Beratung von jungen Menschen die von Gewalt erfahren haben. So können Betroffene schnell und unkompliziert Hilfe erfahren.
2.) Der Allgemeine Soziale Dienst (ASD) des Landkreises wird an zwei Tagen in der Woche im Sozialraum in Sande präsent sein. Dafür soll der ASD unter anderem bis auf Weiteres einen Standort in Sande bekommen.
3.) Das Familien- und Kinderservicebüro des Landkreises Friesland (Famki) wird für die durch Schule, Polizei und ASD beschriebenen Problemlagen Sozialraumprojekte in Sande und Schortens gestalten und initiieren.
4.) Zudem prüft der Landkreis gemeinsam mit der Schule, welche baulichen Veränderungen und ergänzenden Ausstattungen ggf. bei der Prävention unterstützen können. Insbesondere wünscht sich die Schule, dass zukünftig das Schulgelände durch einen Zaun so gesichert wird, dass Dritten während und außerhalb der Schulzeit der Zutritt verwehrt sein wird. So kann Vandalismus verhindert werden.
Das RLSB Osnabrück steht der Oberschule Falkenweg aktuell und grundsätzlich mit einem umfangreichen Beratungs- und Unterstützungsangebot zur Seite. Zusätzlich läuft derzeit eine Nachbesetzung für Schulsozialarbeit in Landesverantwortung. Neben der schulfachlichen Unterstützung der Schulleitung, z. B. bei der Information der Schulgemeinschaft, der schulrechtlichen Unterstützung, z. B. bei der Beratung in der Anwendung geeigneter Ordnungsmaßnahmen, unterstützt die Schulpsychologie der Schulleitung, die Mitarbeitenden an Schule, die Schülerinnen und Schüler mit Gesprächsangeboten bei der Aufarbeitung des Vorfalls. Darüber hinaus bietet die Schulpsychologie umfangreiche Präventionsangebote speziell für Schulen an.
Die Beteiligten waren sich einig, dass Maßnahmen nachgesteuert werden, wenn diese sachlich notwendig sind.
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