Nach jetzigem Ermittlungsstand fuhr der Geschädigte am Abend des 25. Mai mit einem Mietwagen nach Kiel, um sich dort mit einer Frau zu treffen, die er zuvor im Internet kennengelernt hatte. Zweck des Treffens sei der Geschlechtsverkehr gewesen. Man vereinbarte, dass der Geschädigte Bargeld in fünfstelliger Höhe mitbringen sollte. Während des Wartens am vereinbarten Treffpunkt erschien statt der erwarteten Internetbekanntschaft eine männliche Person und bedrohte den Mann mit einer Schusswaffe. Zeitgleich näherten sich vier weitere Männer, sie raubten dem Mann seine mitgeführte Bauchtasche, in der sich unter anderem Bargeld als auch sein Handy und die Fahrzeugschlüssel befanden. Die Männer zwangen den Geschädigten auf der Rücksitzbank seines Mietfahrzeuges Platz zu nehmen. Gemeinsam fuhren die Männer mit dem 27-Jährigen an einen abgelegenen Feldweg am Kieler Stadtrand. Die Tätergruppe forderte den Geschädigten auf auszusteigen, hier traten und schlugen sie auf ihn ein. Unter Abgabe eines Schusses zwangen die Tatverdächtigen den Mann zu demütigenden Handlungen und filmten dieses. Im weiteren Verlauf forderten die Personen von dem Mann eine Zahlung einer sechsstelligen Summe innerhalb von 48 Stunden. Dann flüchtete die Tätergruppe samt dem Raubgut mit dem Mietfahrzeug des Geschädigten. Das Mietfahrzeug konnte wenige Tage nach der Tat auf einem Parkplatz in Kirchbarkau aufgefunden werden.
Im Rahmen der heutigen Vollstreckung von sieben Durchsuchungsbeschlüssen durchsuchten Einsatzkräfte aus Schleswig-Holstein, Berlin, Brandenburg und der Bundespolizei Wohnungen in Berlin, um verfahrensrelevante Beweismittel sicherzustellen.
Drei der fünf tatverdächtigen Männer im Alter von 19-24 Jahren und eine 26-jährige Frau konnten vor Ort angetroffen werden. Neben Handys konnten auch zwei Schusswaffen mit dazugehöriger Munition und diverse Betäubungsmittel sichergestellt werden. Ob es sich bei einer der sichergestellten Schusswaffe um die Tatwaffe handelt, müssen die Ermittlungen ergeben.
Die Polizeikräfte nahmen die drei männlichen Tatverdächtigen vorläufig fest und entließen die 26-jährige Frau nach Beendigung der polizeilichen Maßnahmen. Die Ermittlungen dauern an. Wir werden unaufgefordert nachberichten.
Der verantwortliche Polizeiführer Kriminalhauptkommissar Jens Wiedemann und die Einsatzleiterin Kriminalkommissarin Katharina Philipsen sowie der Hauptsachbearbeiter Kriminalkommissar Kevin Miller zeigten sich mit dem Einsatzablauf zufrieden. Sie dankten den eingesetzten Beamten aus Berlin, Brandenburg, Schleswig-Holstein und der Bundespolizei für ihre professionelle, reibungslose und zügige Abarbeitung.
Stephanie Lage / Polizeidirektion Kiel
Dr. Henning Hadeler / Staatsanwaltschaft Kiel
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