Datum:

Region: Korbach

Frankenberg - Schockanruf

Nachdem die Betrüger am Telefon in letzter Zeit fast immer an den informierten Bürgerinnen und Bürgern im Landkreis Waldeck-Frankenberg gescheitert waren, hatten sie am Freitag (24. Januar) mit der miesen Masche des Schockanrufs Erfolg:Sie ergaunerten bei einer Seniorin aus Frankenberg einen mittleren fünfstelligen Betrag. Die Kriminalpolizei Korbach hat die Ermittlungen übernommen und sucht nun nach Zeugen, die am Freitagnachmittag in Frankenberg verdächtige Personen oder Fahrzeuge beobachtet haben oder Hinweise auf die Geldabholerin geben können.
Am Freitag gegen 13.00 Uhr erhielt der Seniorin einen Anruf auf ihrem Festnetzanschluss. Es meldete sich eine Frau, die akzentfrei Deutsch sprach und sich Polizistin ausgab. Sie schilderte dramatisch, dass die Enkeltochter einen schweren Verkehrsunfall verursacht habe. Eine drohende, längere Haftstrafe könne nur mit der Zahlung einer hohen Kaution abgewendet werde. Die angebliche Polizistin gab das Telefon an einen Mann weiter, der sich als Richter vorstellte und bestätigte, dass eine Kaution in Höhe eines mittleren fünfstelligen Betrags zu leisten sei, um die Haft zu verhindern. Die Seniorin wurde anschließend länger in der Leitung gehalten und aufgefordert, keine Gespräche über ihr Mobiltelefon zu führen.

Die schockierte Seniorin glaubte den Betrügern. Sie besorgte die geforderte Summe Bargeld und übergab diese am Freitag gegen 16.40 Uhr in der Straße Drosselsteg im Frankenberger Ederdorf an die angekündigte Geldabholerin. Erst als sie später ihren Sohn anrief und sich nach dem Befinden ihrer Enkelin erkundigen wollte, wurde ihr klar, dass sie auf Betrüger hereingefallen war. Ihr Sohn verständigte die Polizei. Die anschließende Fahndung führte nicht zu Erfolg.

Die Täterin, die das Geld abholte, kann wie folgt beschrieben werden:

Etwa 35 Jahre,

etwa 160 cm groß, normale Figur, braune kinnlange Haare, dunkle Augen, trug beige Jacke und dunkle Hose, sprach akzentfrei Deutsch.

Die weiteren Ermittlungen zu diesem Fall werden von der Kriminalpolizei Korbach geführt. Zeugen, die am Freitag (24. Januar) in der Zeit von 13.00 bis 17.00 Uhr im Frankenberger Ederdorf verdächtige Personen oder Fahrzeuge beobachtet haben oder Hinweise auf die Geldabholerin geben können, melden sich bitte unter der Tel. 05631-9710.

Zudem möchte die Polizei den aktuellen Fall nutzen, um eindringlich vor den unterschiedlichen Maschen der professionell agierenden Betrüger zu warnen:

Sehr wichtig: Sobald Sie nur die geringsten Zweifel an der Seriosität des Anrufes haben: Auflegen und die Notrufnummer 110 oder die Festnetznummer der zuständigen Polizei wählen, die Sie im Telefonbuch oder im Internet finden können. Auflegen ist nicht unhöflich!

Legen Sie sofort auf, wenn es bei einem unerwarteten Anruf ums Geld, Vermögen oder Daten geht. Lassen Sie sich nicht von den Geschichten täuschen. Nur so lässt sich verhindern, Opfer von Betrügern am Telefon zu werden. Egal mit welcher Geschichte die Betrüger agieren oder als was sie sich ausgeben. Alle Geschichten münden in einer Geldforderung.

Die Polizei oder die Staatsanwaltschaft rufen niemals an, um über tragische Ereignisse, Festnahmen oder ähnliches zu berichten. Ebenso fordern sie niemals Kautionszahlungen am Telefon.

Seien Sie wachsam, misstrauisch und besprechen Sie sich mit einer Vertrauensperson, bevor Sie überhaupt an eine Abhebung von Bargeld oder Überweisung oder die Übergabe des daheim gelagerten Geldes denken.

Lassen Sie sich am Telefon nicht unter Druck setzen.

Geben Sie niemals vertrauliche Informationen preis. Behörden und seriöse Unternehmen agieren nicht in dieser Form und fragen niemals am Telefon nach sensiblen Daten oder finanziellen Verhältnissen.

Rufen Sie zurück. Verwenden Sie dabei aber niemals Rufnummern, die man Ihnen mitteilt oder die sie auf dem Display sehen (die könnten gefälscht sein), sondern immer nur die selbst herausgesuchten Telefonnummern. Wählen Sie bewusst neu, benutzen Sie nicht die Rückruftaste.

Informieren und warnen Sie ihre älteren Angehörigen, Freunde oder Bekannten über die derzeit wieder aktuellen Anrufe von Betrügern.

Wenn Sie Opfer geworden sind: Wenden Sie sich an die Polizei und erstatten Sie Anzeige.

Dirk Richter

Kriminalhauptkommissar

Rückfragen bitte an:

Polizeipräsidium Nordhessen
Polizeidirektion Waldeck-Frankenberg
Pommernstr. 41
34497 Korbach
Pressestelle

Telefon: 05631/971 160 oder -161
Fax: 0611/32766-1012
E-Mail: pp-poea-korbach-ast.ppnh@polizei.hessen.de
http://www.polizei.hessen.de

Original-Content von: Polizei Korbach, übermittelt durch news aktuell

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